SPD Oberschleißheim schickt Harald Müller ins Bürgermeister-Rennen

09. Juni 2019

Bei ihrer Nominierungsveranstaltung am Freitagabend wählte die SPD Oberschleißheim den 60-jährigen Juristen Harald Müller einstimmig zu ihrem Bürgermeisterkandidaten für die Kommunalwahl 2020. Der frisch gekürte Kandidat tritt mit einem klaren Ziel an: „Ich will diese Wahl gewinnen!“ Vor den anwesenden Gästen skizzierte Müller einige seiner Ideen für Oberschleißheim und zeigte auf, was ihn für das Amt qualifiziert. Hierbei sieht er sich im Vorteil gegenüber dem aktuellen Bürgermeister Kuchlbauer.

Harald Müller, der seit 2015 in Oberschleißheim lebt und als Justiziar sowie Verwaltungsleiter in München bei einem freien Träger der Jugendhilfe mit rund 90 Mitarbeitern beschäftigt ist, reißt die Arme nach oben, als das Ergebnis der Nominierung offiziell verkündet wird. Einstimmig wählten ihn die Genossen der Oberschleißheimer SPD am Freitagabend zum Bürgermeisterkandidaten. „100 Prozent - das ist mir fast ein wenig unheimlich“, resümierte er im Nachgang mit einem Augenzwinkern.

Bevor das Votum für seine Kandidatur abgegeben wurde, stellte sich der vom Vorstand des Ortsvereins vorgeschlagene Jurist, der einige Zeit als Fachjournalist gearbeitet hat, den Anwesenden in einer launigen Rede vor. Darin erläuterte er, welch maßgeblichen Einfluss Willy Brandt auf seinen Eintritt in die SPD gehabt habe, und schlug anschließend den Bogen zur Gegenwart. Gerade seine jahrelange Erfahrung in rechtlichen Fragen sieht er als essentiellen Pluspunkt gegenüber Kuchlbauer an, da er den Eindruck habe, dass der Politiker der Freien Wähler der Leitung des Bürgermeisteramtes, jedenfalls fachlich, nicht immer hinreichend gewachsen sei. Dies betreffe maßgeblich die oft unzureichend vorbereiteten oder geheimen Sitzungen des Gemeinderates, in denen mehrfach der Eindruck entsteht, als fehlten dem Bürgermeister wegen unterlassenem Aktenstudium wichtige Informationen. Dazu komme seine wenig kooperative und intransparente Amtsführung, die vom Gemeinderat beinahe in jeder Sitzung gerügt werde. Dass er selbst noch nicht allzu lange in der Gemeinde wohnhaft ist, sieht er sogar als förderlich an: „Ich bin niemandem verpflichtet. Dadurch wäre ich als Bürgermeister Garant für eine unbeeinflusste, faire und neutrale Amtsführung und Amtsausübung gegenüber jedermann in Oberschleißheim.“

Nach seiner Rede konnten alle Besucher der Versammlung in einer sog. Fishbowl-Diskussion gleich mit Müller ins Gespräch kommen und ihm im Plenum erste Fragen stellen. Hierbei wusste er ebenfalls zu überzeugen. Die Funktion als Vermittler zwischen allen Parteien im Gemeinderat hat seiner Meinung nach „sehr hohe Priorität“, weil es darum gehe, „gemeinsam die optimale Lösung für die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in unserem Ort“ zu finden. Er besitzt seit 2000 eine Ausbildung zum Mediator, die ihm dieses Vorhaben grundlegend erleichtere.

Als wichtigen Schlüssel zum Erfolg sieht er den Bürgerkontakt an. Ein Bürgermeister müsse sich den Themen annehmen, die die Menschen an ihn herantragen, und ihnen nichts versprechen, was er nicht halten könne. „Ich muss den Leuten in jedem Fall eine Rückmeldung geben, auch wenn sich ihr Wunsch leider nicht realisieren lässt“, sagte er zu den Anwesenden. An Oberschleißheim gefalle ihm besonders, dass eine große Herzlichkeit und ein tolles Zusammengehörigkeitsgefühl herrsche.

Ab sofort will Harald Müller den Bürgerkontakt forcieren und bei jeder Möglichkeit das Gespräch mit den Ortsbewohnern suchen.

Teilen