Ganssmüller-Maluche: Nein zur MVV-Tarifreform - Norden wieder das Stiefkind

21. Juli 2018

Als Landtagskandidatin des Stimmkreises München-Land Nord bin ich entsetzt, wie gerade der mit Verkehr so stark belastete Norden und Osten bei der Tarifreform wieder zu kurz kommt. Ich werde dieser Reform im Kreistag nicht zustimmen und ich fordere den Freistaat auf, endlich den Münchner ÖPNV finanziell zu entlasten, damit genau die Menschen günstigere Tarife erhalten, die von der Verkehrsbelastung auf den Straßen besonders betroffen sind. Die Gemeinden zwischen Flughafen und Messe machen die Wirtschaftskraft im Freistaat aus. Darauf ist die Staatregierung immer sehr stolz. Sie plant sogar eine dritte Startbahn, aber kümmert sich nicht um den öffentlichen Nahverkehr und eine bessere Mobilität in dieser Region. Der Freistaat muss sich endlich um den ÖPNV in der Region kümmern!

Die Gemeinden, die die Hauptlast des Verkehrs tragen, die mit Stau, Lärm und Feinstaub entlang B471, A9 und A99 übermäßig belastet werden, werden bei der Tarifreform wieder schlechter gestellt als andere im Landkreis. Ober- und Unterschleißheim, Garching, Ismaning, Grasbrunn und Kirchheim müssen in den Münchner Innenraum aufgenommen werden! Es ist ein verkehrspolitischer Irrwitz, die Gemeinden und Städte außen vor zu lassen, die täglich Stillstand auf den Straßen erleben. Wie will man glaubwürdig eine Verkehrswende, ein Umdenken und Umstieg auf den ÖPNV erreichen, wenn man bei der MVV-Tarifreform so im KleinKlein stecken bleibt? Wieder gibt es innerhalb des Landkreises Tarifsprünge und Ungleichheit zum Nachteil des Nordens und Ostens. Es ist nicht nachvollziehbar, dass Oberhaching und die Gemeinden im Würmtal, Aschheim und Putzbrunn dem Innenraum zugeordnet werden, aber die hoch belasteten Kommunen im Norden und Osten zwischen Flughafen und Messe nicht. Die Staatsregierung versagt bei dem Thema Stärkung des ÖPNV seit Jahrzehnten. Sie profitiert von der Wirtschaftskraft der Region München, lässt aber die Gemeinden mit der Verkehrsbelastung alleine. Das ist fahrlässig. Der Freistaat verhindert den wirklich großen Wurf im Tarifsystem! Es braucht mehr Geld vom Land für den Münchner ÖPNV, die Lebensader der Wirtschaft im Freistaat! Diese Reform ist eine Ohrfeige für die Menschen des nördlichen Landkreises. Ihr fehlt der verkehrspolitische Weitblick.

Annette Ganssmüller-Maluche

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