Zu diesem aktuellen Thema hatte die Oberschleißheimer SPD eingeladen. Schließlich ist der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel als Wirtschafts- und Energieminister in der Bundesregierung für dieses Thema zuständig.
Referent Dr. Peter Lemmen erklärte eingehend die Grundlagen und die angewandte Technik dabei. So wird Fracking in Deutschland seit über 50 Jahren ohne Probleme angewandt. Neu ist dagegen, dass es nun in einer anderen Gesteinsart – Ölschiefer - und mit in der Tiefe waagerechten, bis zu 1,5 km langen Bohrungen geplant wird. Selbst natürlich kein Experte, berichtete er ausführlich aus der Bewertung des Rates der Sachverständigen für Umweltfragen der Bundesregierung. Dieses Gremium kommt in seiner Stellungnahme unter anderem zu dem Ergebnis: Fracking ist energiepolitisch nicht notwendig und kann keinen maßgeblichen Beitrag zur Energiewende in Deutschland leisten. Anders als oft dargestellt sei auch der industrielle Aufschwung der USA nicht durch Fracking bewirkt worden.
Bei der Bewertung der Umwelt- und Gesundheitsrisiken sieht der Sachverständigenrat eine große Anzahl von ungeklärten Risiken und damit Forschungs- und auch Regelungsbedarf. In kommerziellem Umfang sei Fracking vorsorglich wegen gravierender Wissenslücken derzeit nicht zuzulassen. Er kommt zu dem Schluss, zunächst sollten in systematisch zu entwickeln-den Pilotprojekten Erkenntnisse gewonnen werden, die dann die Entscheidung erleichtern, ob Fracking verantwortbar ist. Die bisher bekannt gewordenen Pläne des Wirtschaftsministers folgen diesen Empfehlungen weitgehend. Lemmen sprach die Hoffnung aus, dass dies im politischen Prozess auch so bleiben werde.
In der Diskussion waren mehrere Teilnehmer allerdings deutlich skeptischer. Sie fragten, warum die Technik nicht rundheraus verboten werden könne. Es zeigt sich hier: Das Misstrauen ist groß; selbst wenn ein Versuchsbetrieb bei der angedachten Überprüfung durch den Bun-destag im Jahr 2021 die meisten Bedenken zerstreuen können sollte, würde viel Überzeu-gungsarbeit nötig bleiben.