Bürgermeister Kuchlbauer scheitert endgültig mit REWE-Verhandlungen

29. September 2019

Neue Ortsmitte: Vorne hui, hinten pfui?

Noch in der Amtszeit von Bürgermeisterin Elisabeth Ziegler waren die Planungen für die Um- und Neugestaltung der Ortsmitte unserer Gemeinde angestoßen worden. Schon im Dezember 2013 nahm der Bau- und Werkausschuss dann den Abschlussbericht des Planungsbüros Dragomir zur städtebaulichen Feinuntersuchung für die Neugestaltung des Bürgerplatzes sowie des Marktplatzes Am Stutenanger zur Kenntnis und fasste einen Beschluss über das weitere Vorgehen. Den Antrag unserer Gemeinde zur Aufnahme der Parksiedlung in das Projekt „Soziale Stadt“ der Städtebauförderung hatte die Regierung von Oberbayern bereits einige Jahre zuvor genehmigt, sodass eine großzügige Bezuschussung dieser Baumaßnahme sichergestellt war.

Die Ausführung der Bauarbeiten unter Bürgermeister Kuchlbauer ab 2014 geriet dann aber leider zu einem Ewigkeitswerk, was unsere Bevölkerung mit großer Verärgerung zur Kenntnis nahm. Noch im August 2019 waren die Arbeiten am Zugangsbereich des Bürgerplatzes nicht abgeschlossen. Natürlich gingen unsere Bürger*innen nach der überstürzten Einweihung des an mehreren Stellen noch nicht einmal fertiggestellten Bürgerplatzes davon aus, dass wenigstens die weitere Gestaltung der Ortsmitte rings um den REWE-Markt zügig abgeschlossen werden kann und die unansehnliche Dauerbaustelle endlich verschwindet.

Weit gefehlt. Auch im sechsten und damit letzten Jahr seiner Amtszeit brachte Bürgermeister Kuchlbauer keine Einigung mit der Firma REWE zustande, die Pläne zur Errichtung eines modernen, an ökologischen Kriterien orientierten Gebäudes für einen REWE-Vollsortimenter wurden endgültig begraben. In Feldmoching und Unterschleißheim dagegen werden großzügige REWE-Märkte gebaut. Wie es mit dem für die Nahversorgung der Parksiedlung dringend erforderlichen Lebensmittelmarkt und der Fertigstellung der neuen Ortsmitte weitergeht, ist immer noch nicht ganz klar.

In der Sitzung des Gemeinderates am 23.07.2019 stellte der „Gebietsleiter Expansion und Standortentwicklung“ von Penny Überlegungen für einen „Hybrid-Discounter“, mit einem gegenüber den üblichen Discountern erweiterten Sortiment, als Ersatz für den jetzigen REWE vor. Der neue Markt soll nicht mehr als reines Gebäude für einen Nahversorger errichtet werden, sondern es sind bisher auch 63 Wohnungen über dem Penny vorgesehen. Das auf dem Nachbargrundstück (Sedlmayr Grund) vorgesehene Wohn- und Geschäftshaus soll noch einmal neu überplant werden. 37 Wohnungen wären hier vorgesehen, eine Apotheke, ein Bistro und drei weitere Läden. Penny geht davon aus, dass die Umsetzung des Bauvorhabens „im 3. Quartal 2020“ beginnen könnte. Eine ziemlich optimistische Vorstellung - zumal gegenwärtig alle erforderlichen Verträge mit unserer Gemeinde unter dem „Vorbehalt der Gremienzustimmung innerhalb der REWE-Group“ stehen, zu der Penny gehört. Sicher ist also bislang gar nichts, unsere Vorerfahrungen mit der REWE-Group als Verhandlungspartner sind alles andere als gut. Bezieht man die eigentliche Bauphase mit ein, dann liegen mehrere Jahre vor uns, bis die neue Ortsmitte endlich fertig sein wird. Es bleibt zu hoffen, dass es jetzt tatsächlich voran geht und das schmuddelige Chaos hinter unserem Bürgerhaus endlich verschwindet (siehe dazu Foto).

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