Sie sind seit sieben Jahren kommunalpolitisch tätig, Herr Kuchlbauer? Ein Kommentar von Andreas C. Hofmann

25. März 2014

Christian Kuchlbauer, der Bürgermeisterkandidat der Freien Wähler ist seit sieben Jahren kommunalpolitisch tätig — so ist es in der großflächigen Werbung in der neuesten Ausgabe des Schleißheimer Anzeigers zu lesen.

Christian Kuchlbauer ist doch seit sieben Jahren im Oberschleißheimer Gemeinderat — von dieser Annahme gehen nunmehr bereits einige Wählerinnen und Wähler aus, denn er ist doch kommunalpolitisch tätig? Wieso aber findet man Christian Kuchlbauer nicht auf der Liste der aktuellen Gemeinderatsmitglieder? Nunja, politische Arbeit findet doch ohnehin immer in den Ausschüssen statt und vielleicht ist er dann dort vertreten? Folgt man der Liste der Ausschüsse und ihrer Mitglieder unter www. oberschleissheim.de findet man auch dort keinen Herrn Christian Kuchlbauer — aber die Liste liefert gleich noch die Beiräte und Kuratorien mit und in diesen sind ja nicht nur Gemeinderatsmitglieder vertreten. Dann wird Christian Kuchlbauer doch sicherlich dort zu finden sein: Aber wieder Fehlanzeige! Es ist doch wie verhext und auch bei der Liste der Mandatsträger im Landkreis findet man keinen Herrn Christian Kuchlbauer. Liegt hier ein Fehler der betreffenden Kommunen vor? Wohl kaum!

Es scheint vielmehr, als hätten die Freien Wähler bei der Abfassung der betreffenden Anzeige versehentlich mehrdeutige Worte verwendet. Denn mit »kommunalpolitisch tätig« verbindet man — offensichtlich fälschlicherweise — auf den ersten Blick Tätigkeiten in kommunalpolitischen Entscheidungs und Beratungsgremien, wie dies bei Bürgermeisterkandidaten Florian Spirkl seit 12 Jahren — und zwar unstrittig — der Fall ist. Christian Kuchlbauer ist vielmehr in den letzten sieben Jahren durchaus mehrmals kommunalpolitisch in Erscheinung getreten, das kann, darf und möchte ich ihm wahrlich nicht absprechen. Aber von einer kommunalpolitischen Erfahrung und dem damit verbundenen Wissen von 12 Jahren Tätigkeit als Gemeinderat und Kreisrat in verschiedensten Gremien ist Christian Kuchlbauer doch weit entfernt. Warum er trotzdem den Punkt »kommunalpolitischer Tätigkeit« in seiner Personenbeschreibung einbringt? Darüber soll sich jeder sein eigenes Urteil bilden. Sie, verehrte Wählerinnen und Wähler, haben es bei der Stichwahl am kommenden Sonntag in der Hand, ob Sie sieben Jahre gelegentliche kommunalpolitische Tätigkeit oder zwölf Jahre nachgewiesene kommunalpolitische Erfahrung wählen.

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