Das vom Landschaftsarchitekturbüro NRT auf der Bürgerversammlung vorgestellte Gestaltungskonzept bewältigt hervorragend eine außerordentlich schwierige Aufgabe:
Sowohl die vorhandenen, aus unterschiedlichen Jahrzehnten stammenden Gebäude, als auch die zukünftigen beiden Neubauten sollen zu einem ansprechenden und modernen Ensemble zusammengefasst werden. Der südöstliche, großzügig begrünte und klar definierte Zugangsbereich zum Bürgerplatz bindet durch seine Wegebeziehungen den Kirchenkomplex St.-Wilhelm mit ein. Die Maßnahmen im Süden des Bürgerplatzes erreichen ebenso dieses Ziel: Bodenleuchten bestrahlen beide regelmäßig gepflanzten Baumreihen, sodass auch im Winter eine transparente Begrenzung des Bürgerplatzes entsteht. Kirche und Kapelle bleiben immer sichtbar, der Bürgerplatz ist dennoch Richtung Süden räumlich gefasst, der Effekt wird durch eine Hecke unterstützt. Im Westen wird eine räumliche Begrenzung des Bürgerplatzes durch eine echte bauliche Maßnahme erreicht: das neue Marktdach mit seiner entsprechenden Höhe und dem darunter liegenden Podium. Das Jugendzentrum im Westen des Bürgerhauses erhält seinen privaten Außenbereich, bleibt jedoch in Material und Formensprache dem Ganzen sichtbar zugeordnet. NRT holt die Schlossanlagen mit einem Zitat aus dem Barockgarten nach Westen: das Büro plant zwei durch eine sogenannte Kunst-Licht-Wasser-Rinne verbundene Brunnen, deren Mittelpunkt im Bodenbelag durch strahlenförmige Streifen akzentuiert werden. Auf dem Bürgerplatz führen diese Strahlen zum Eingang des Bürgerhauses, zu den Neuen Bürgerstuben, zur Kirche und zum Maibaum. Auf dem neuen Marktplatz unterstreichen die Strahlen hauptsächlich die vielfältigen Wegebeziehungen. Diese Idee bindet beide Plätze zusammen und definiert äußerst gelungen gemeinsam mit anderen Maßnahmen unsere neue Ortsmitte in Oberschleißheim.